Hirse Getreidearten

Sorghum

sorghum hirse

Sorghumhirse (Sorghum) ist wie die kleineren Hirsesorten (Echte Hirse) ein kleinfruchtiges Spelzgetreide und es stammt aus der Familie der Süßgräser. Die 30 verschiedenen Arten kultiviert man zu unterschiedlichen Nutzzwecken bereits seit mehr als 2.500 Jahren in wärmeren Klimazonen.

Was ist Sorghum?

Ursprünglich war das anspruchslose Sorghum-Getreide in Afrika beheimatet. Heute baut man es weltweit an und es ist die fünft-wichtigste Nahrungsgetreideart. Vor allem für die Ernährung in Afrika, Zentralamerika und Südasien ist sie sehr wichtig, denn dort dient Sorghum als Grundnahrungsmittel. Die Wuchsform ist ähnlich der von Maispflanzen. Sorghum besitzt jedoch mehr Seitentriebe. Außerdem hat es ein weit verzweigtes Wurzelsystem, welches bis zu einer Tiefe von 1,2 m reicht. Die rispenbildende Pflanze wurde je nach Verwendungszweck auf verschiedene Größen gezüchtet und die Getreideart kann bis zu 5 m Wuchshöhe erreichen. Das Getreide ist an trockene und halbtrockene Gebiete angepasst.

sorghum
Sorghum Körner

Sorghum – Weltweit ein Grundnahrungsmittel

Ursprünglich stammt Sorghum aus Äthiopien und inzwischen baut man das Spelzgetreide weltweit an. Der größte Produzent ist die USA und zusammen mit Argentinien sind die Vereinigten Staaten die größten Exporteure des Nahrungsmittels. Das Getreide wächst überall dort, wo halbtrockene bis trockene Klimabedingungen vorliegen. Im Gegensatz zu Mais kann es, aufgrund seiner wachsartigen Beschichtung der Blätter und Stängel, Wasser selbst in längeren Dürreperioden und bei großer Hitze speichern. Dies macht es besonders interessant für Länder, welche unter längeren Dürrephasen und großer Trockenheit zu leiden haben. Insbesondere für Entwicklungsländer.

Nährstoffe und Mineralstoffe

Das mineralstoffreiche Getreide enthält neben Fluor, Schwefel, Phosphor, Magnesium und Kalium viel Silizium (Kieselsäure) und Eisen. Das glutenfreie Korn wird in den Entwicklungsländern überwiegend von Kleinbauern angebaut. In der Verarbeitung zu Couscous, Hirsemehl, Grütze und Melasse ist es ein wichtiges Grundnahrungsmittel. In Teilen Indiens verwendet man die Körner zur Herstellung ungesäuerten Brotes, in Südafrika bereitet man das Getreide als steifen Brei zu. Diesen isst man mit Dickmilch oder einer Mischung aus gekochtem Gemüse.

Glutenfreie Getreidesorte

Das Getreide besteht zu etwa 70 Prozent aus Stärke, weshalb es eine perfekte Enegiequelle darstellt. Solange die Körner unverarbeitet sind, wird diese jedoch nicht leicht verdaut. Aus diesem Grund sollte das Korn gekocht, gedämpft, gepufft, ausgemahlen, gewalzt oder verbacken werden. Der wesentliche Vorteil jedoch ist, dass das Getreide glutenfrei ist und die vielen Ballaststoffe nach der Verarbeitung lange satt machen und gut verdaulich sind. Der Gehalt an pflanzlichem Eiweiß macht es zu einer perfekten Proteinquelle. Zudem enthält die Sorghumhirse zahlreiche Mineralien. Neben Phosphor, Kupfer und Kalzium sind auch beachtliche Mengen an Eisen und Zink enthalten. In manchen Sorten findet man auch einige B-Vitamine.

Antioxidative Wirkstoffe

Viele Sorten verfügen über jeweils spezifische Stoffe, welche ein interessantes Nährstoffprofil darstellen. In der schwarzen Sorte von Sorghum sind beispielsweise etliche pflanzliche Farbstoffe enthalten, welchen man eine antioxidative Wirkung zuspricht. Bekannt ist auch, dass sich in dem Getreide Tannine wiederfinden. Diese pflanzlichen Gerbstoffe bieten dem Getreide einen natürlichen Schutz vor Schädlingen. Was die menschliche Ernährung angeht, gruppert man sie unter den „Anti-Nährstoffen“ ein. Der Grund: Tannine bilden im Darm Komplexe mit Proteinen und Verdauungs-Enzymen. Hierdurch wird die Aufnahme von bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen gehemmt. Dennoch haben Tannine auch positive Eigenschaften auf unsere Gesundheit, denn einige wirken angeblich krebshemmend, andere antibakeriell.

sorghum ähre

Sorghum-bicolor – Zuckerhirse

Die Zuckerhirse der Art Sorghum-bicolor wird aufgrund ihrer Eigenschaften zur Gewinnung von Sirup, Melasse oder verschiedenen Getränken verwendet. In China beispielsweise fermentiert und destilliert man Sorghum zur Herstellung des traditionellen Maotai-Likörs. Weltweit hat sich Hirse erfolgreich als Ersatz für andere Getreide in glutenfreiem Bier etabliert, denn auch hierfür ist es sehr gut geeignet. Das traditionelle afrikanische milchsäuregegärte und dadurch saure Sorghum-Bier ist reich an Eiweiß und stark durstlöschend. In der amerikanischen Südstaatenküche wurde Sorghum Sirup wie Ahornsirup als süße Würze für Kekse, Maisbrot oder Pfannkuchen verwendet.

Nachwachsender Rohstoff

Das Getreide gewinnt in Deutschland zunehmend als nachwachsender Rohstoff und als Energiepflanze an Bedeutung. Die Getreidestängel finden beispielsweise in der Viehfütterung Einsatz. Zudem verarbeitet man sie zu Naturfasern oder nutzt sie als Brenn- oder Baumaterial. Insbesondere die Zuckerhirse findet als Rohstoff für die Energiegewinnung Einsatz, denn sie hat hohes Biomassenpotential. Außerdem hat sie einen besonderen Vorteil gegenüber Mais. Man stellt gleichzeitig Nahrung und Bioethanol her, denn für die Bioethanol-Herstellung werden ausschließlich die zuckerhaltigen Stängel genutzt. Die Körner können weiterhin als Nahrungsmittel dienen. Bei Mais geht immer nur eines von beidem, weshalb Sorhum eine gute Alternative darstellt.

Nährwerttabelle

ø NährwertBrennwertKalorienEiweißKohlenhydrateFett
pro 100g1460 kJ349 kcal10,7 g69,7 g3,2 g

Video zum Thema

Ist Sorghum Hirse gesund?

Das Getreide besteht zu 70% aus Stärke und stellt eine hervorragende Energiequelle dar. Solange das Korn unverarbeitet ist, kann man es nur schlecht verdauen. Deshalb wird es bestenfalls gedämpft, gekocht, gewalzt, gepufft oder in Backwaren verbacken. Vorteil ist, dass das Getreide kein Gluten enthält und dass es reichlich pflanzliches Eiweiß sowie Mineralstoffe liefert. Der Sättigungsgrad ist aufgrund der vielen Ballaststoffe hoch. Die enthaltene Kieselsäure stärkt die Knochen, das Bindegwebe und die Zähne sowie die Haut, die Haare und die Nägel.

Welche Mineralstoffe enthält Sorghum?

In den kleinen Körnern sind reichtlich Mineralien zu finden. Sie enthalten Calcium, Kupfer, Eisen, Phosphor und Zink. Des Weiteren bietet das Getreide auch einige B-Vitamine. Je nachdem, welche Sorte man wählt, kommen auch noch spezifische Inhaltsstoffe hinzu, wie beispielsweise Anthocyane (Pflanzenfarbstoffe). Diese haben eine antioxidative Wirkung.

Kommentare

Klicken zum kommentieren