Roggen Getreidearten

Triticale

Triticale

Triticale, abgeleitet von Triticum, ist eine Kreuzung aus Weizen (weiblich) sowie Roggen (männlich) und er gehört zu der Familie der Süßgräser. Erste fertile (fruchtbare) Triticale wurden im 19. Jahrhundert entdeckt und gezüchtet. Durch die gezielte Kreuzung in den letzten 30 Jahren konnte man leistungsstarke Sorten entwickeln und inzwischen sind es über 39 verschiedene Sorten. Weltweit wurden im Jahr 2022 etwa 14 Millionen Tonnen von diesem Getreide geerntet.

Was genau ist Triticale?

Erst in den 70-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts fand der polnische Pflanzenzüchter Tadeusz Wolski die passende Methode heraus, um den heutigen Triticale zu züchten. Gentechnik kam dabei nicht zum Einsatz und es wurde lediglich auf die klassische Pflanzenzüchtung gesetzt. Das Getreide entstand durch die Kreuzung von Weizen mit dem Roggenpollen, wobei einer der Kreuzungspartner der Weizen ist. Der Name ‘Triticale’ leitet sich aus den wissenschaftlichen Bezeichnungen der Elternarten ab und die botanische Bezeichnung lautet × Triticosecale. Es kombiniert die hohen Erträge des Weizens mit der Anspruchslosigkeit des Roggens.

Neuere Züchtungen zielen beispielsweise auf höheren Nährstoffgehalt oder noch bessere Resistenzen gegenüber Krankheiten und Schädlingen ab. Aufgrund seiner hohen Amylaseaktivität weist Triticale jedoch nicht immer die idealen Backeigenschaften für Brot auf. Unter optimalen Bedingungen sind Erträge bis zu 120 dt pro ha möglich.

Triticale
Triticale Körner

Anbau Sommer- und Winter-Triticale

Man unterscheidet zwischen Sommertriticale (Aussaat im Frühjahr in den Tropen) und Wintertriticale (Aussaat im Herbst). Sommer Triticale wird insbesondere in tropischen und subtropischen Regionen angebaut, um in den wärmeren Jahreszeiten eine ertragreiche Ernte zu erzielen. Die Aussaat von diesem Getreide erfolgt von Mitte September bis Ende Oktober mit 120–140 kg pro ha. Die späte Saat vermindert erheblich den Unkrautbesatz.

Deutschland ist weltweit der zweitgrößte Produzent dieser gezüchteten Getreidesorte und der Anbau erfolgt zum Großteil in Mittelgebirgen. Die Anbaufläche von Triticale in Europa ist bedeutend und hat sich im Vergleich zu anderen Getreidearten stark ausgeweitet.

Auf dem Feld kann Triticale unterschiedliche Boden- und Standortbedingungen tolerieren, was die Sortenwahl und die Erträge positiv beeinflusst. Aufgrund der guten Winterhärte ist hier nicht nur die späte Aussaat möglich, denn sie begünstigt wiederum die Verminderung des Wildkrautdrucks. Des Weiteren ist der Anbau in viehstarken Regionen stark ausgeprägt, denn in der Viehfütterung wird das Getreide bevorzugt eingesetzt. Die relativ geringen Ansprüche an Nährstoffversorgung, Klima und Bodenbeschaffenheit machen das Korn sehr interessant für den Ökologischen Anbau. Die Verwandtschaft mit Roggen ermöglicht Triticale, auf nährstoffärmeren Böden stabilere Erträge zu erzielen.

Die Verwendung von Triticale

Aufgrund seines hohen Futterwertes dienen die Ähren nicht nur zur Gewinnung von Futtergetreide (z.B. als Schweinemast). Triticale wird als proteinreiches Futter in der Tierernährung geschätzt und stellt eine kostengünstige Alternative zu anderen Getreidesorten dar. Über 50 Prozent der Ernte gehen in die Schweine- und Geflügelfütterung. Produzenten von Bioethanol zahlen höhere Preise für Triticalekorn als für Roggen.

Das Getreide findet sich inzwischen auch in Backwaren und in anderen Lebensmitteln wie beispielsweise Vollkornprodukten wieder. Die Verwertung von Triticale ist vielfältig: Neben der Nutzung als Futtergetreide wird es auch in der Ethanolproduktion und in der vegetarischen Küche eingesetzt.

Das Getreide ist sehr eiweißhaltig und wird auch gerne als Bindemittel für Suppen und Soßen eingesetzt. Die Preise für den Anbau und den Endverbraucher machen die weitere Erforschung für beide Seiten gleichermaßen interessant.

Nährwerttabelle von Triticale (pro 100 g)

InhaltsstoffMengeBedeutung
Energieca. 340 kcalEnergiequelle
Eiweiß12-15 gHochwertiges Protein mit Lysin
Fett2-3 gGesunde Fettsäuren
Kohlenhydrate60-70 gHauptenergielieferant
Ballaststoffe8-10 gFördert die Verdauung
VitamineB-VitamineUnterstützen den Stoffwechsel
MineralstoffeEisen, Magnesium, ZinkWichtig für verschiedene Körperfunktionen

Diese Tabelle zeigt die wichtigsten Inhaltsstoffe von Triticale und deren Beitrag zur Ernährung. Insbesondere der hohe Eiweiß- und Lysinanteil macht das Getreide zu einem wertvollen Futtergetreide, das auch in der menschlichen Ernährung zunehmend Beachtung findet.

Triticale in der Ernährung

Triticale

Der Triticale verfügt über einen recht hohen ernährungsphysiologischen Wert. Zum einen enthält er viel Eiweiß von hoher Wertigkeit und hat im Vergleich zu Weizen auch noch einen höheren Vitamin- und Mineralstoffgehalt. Die Verarbeitung ist jedoch etwas schwieriger als bei anderem Brotgetreide, denn es weist andere Teigeigenschaften und ein anderes Backverhalten auf als die typischen Brotgetreide. Im Vergleich zu Hafer, der durch seine lockere Struktur und den fehlenden Kleber andere Backeigenschaften zeigt, lässt sich Triticale besser für Brotteige verwenden, unterscheidet sich aber dennoch deutlich von Weizen und Roggen.

Für die Herstellung von Vollkornbrot und -backwaren, Getreideflocken oder Sprossen lässt er sich aber gut verwenden. Leider ist hier aber die Nachfrage verschwindend gering und so setzt man das Getreide hauptsächlich in der Tierfütterung ein. Der Eiweißgehalt eines Korns liegt bei 10-13% und der Lysinanteil bei 3-4%.

Verwendung zur Viehfütterung

Gegenüber Roggen weist Triticale einige Vorteile für die Viehfütterung auf. Zum einen hat das Getreide nämlich einen höheren Energieanteil, zum anderen ist der Gehalt an essentiellen Aminosäuren um ein Mehrfaches höher. Auch der Rohprotein-Anteil ist gegenüber Roggen höher.

Gewinnung von Bioenergie

Inzwischen weiß man, dass das Getreide sich sehr gut zur Erzeugung von Bioenergie eignet. Von allen Getreidearten bietet es die besten Voraussetzungen für die Herstellung von Ethanol. Das liegt an der hohen Enzymaktivität und dem besonders hohen Gehalt an Stärke. Beides sind wichtige Kriterien in der Erzeugung von Ethanol. Zunehmend interessant wird der Triticale als Getreide-GPS für Biogasanlagen und er dient als Ersatz bzw. als Ergänzung von Mais. Ein Viertel der Ernte wird als Ganzpflanzensilage für Biogasanlagen verwendet. Einige Triticalesorten wurden identifiziert, die hohe Biomasseerträge pro Fläche liefern und somit auch für die Gewinnung von Biogas nutzbar sind.

Herkunft und Geschichte von Triticale

Triticale entstand ursprünglich Ende des 19. Jahrhunderts in Schottland, als erstmals natürliche Kreuzungen zwischen Weizen und Roggen beobachtet wurden. Allerdings waren diese frühen Kreuzungen meist steril. Erst in den 1930er Jahren gelang es durch den Einsatz des Alkaloids Colchizin, das aus der Herbstzeitlosen gewonnen wird, fruchtbare Pflanzen zu erzeugen. Dies ermöglichte die gezielte Züchtung und Weiterentwicklung von Sorten. Die ersten marktfähigen Sorten wurden ab den 1960er Jahren in Polen und Ungarn gezüchtet.

Botanische Merkmale von Triticale

Triticale gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae) und weist je nach Sorte unterschiedliche Erscheinungsbilder auf. Die Halme sind meist zwischen 70 und 140 Zentimeter hoch. Die Blätter sind dunkelgrün und fein behaart. Die Ähren sind lang und können sowohl Grannen aufweisen, die eher an Roggen erinnern, oder unbegrannt sein, ähnlich wie Weizen. Die Ährchen enthalten meist drei bis vier Blütchen. Die Kornform und Inhaltsstoffe variieren je nach Sorte, liegen jedoch meist zwischen Weizen und Roggen.

Es gibt zahlreiche Sorten, die sich in Wuchstyp, Ährlänge, Kornform und Ertragspotenzial unterscheiden. Diese Vielfalt ermöglicht eine Anpassung an unterschiedliche Anbaubedingungen und Verwendungszwecke.

Triticale zeigt eine hohe Konkurrenz gegenüber anderen Getreidearten wie Weizen und Roggen, insbesondere hinsichtlich Ertrag und Anpassungsfähigkeit an verschiedene Standorte.

Anbau und Standortansprüche

Triticale ist anspruchslos und kann auf vielen Bodentypen angebaut werden, außer auf sehr trockenen Standorten. Die Wahl des richtigen Standorts ist entscheidend für die Ertragsfähigkeit von Triticale, da unterschiedliche Standorte die Anbaupraxis und den Ertrag maßgeblich beeinflussen können. Es bevorzugt tiefgründige Böden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Für ein optimales Wachstum und hohe Erträge ist eine ausreichende Versorgung mit Wasser wichtig, da das Getreide besonders auf regelmäßig bewässerten Lehmböden gut gedeiht.

Die Aussaat erfolgt in Deutschland meist von Mitte September bis Ende Oktober für Wintertriticale, während Sommertriticale vor allem in tropischen Regionen im Frühjahr ausgesät wird. Der Anbau konzentriert sich vor allem auf klimatisch weniger günstige Lagen wie Mittelgebirge. Die gute Winterhärte erlaubt auch eine späte Aussaat, die den Unkrautdruck reduziert. Das Getreide kann auf allen Böden angebaut werden, außer in sehr trockenen Lagen.

Ertragsfähigkeit und Düngung

Triticale bietet ein hohes Ertragspotential und eine sehr gute Ertragsstabilität, oft sogar besser als Weizen auf weniger guten Böden. Unter optimalen Bedingungen sind Erträge bis zu 120 Dezitonnen pro Hektar möglich. Triticale benötigt dabei weniger Stickstoff als Weizen, was die Düngung wirtschaftlicher macht. Die Stickstoffdüngung sollte in Startgabe und Ertragsgabe aufgeteilt werden, um den Bestandesaufbau zu optimieren und die Kornbildung zu fördern. Bei weniger günstigen Bedingungen liegen die Erträge bis zu 25 Prozent über den Weizenerträgen.

Krankheiten und Pflanzenschutz

Ursprünglich galt Triticale als relativ resistent gegenüber Krankheiten, doch inzwischen haben sich Schaderreger wie Gelbrost und Septoria tritici auch auf Triticale eingestellt. Der Pflanzenschutzaufwand entspricht mittlerweile dem von Weizen. Auch Halmbasiskrankheiten und Ährenfusarien treten bei diesem Getreide auf. Der Einsatz von Fungiziden und Wachstumsreglern ist daher üblich, um Ertrag und Qualität zu sichern. Mutterkorn ist eine besonders zu beachtende Pilzkrankheit, da es hoch toxisch ist.

Ernte und Vermarktung

Die Erntezeit von Triticale liegt zwischen der von Roggen und Weizen. Verschiedene Methoden der Triticale-Ernte, wie Mähdrusch oder die Nutzung als Ganzpflanzensilage, beeinflussen sowohl die Erntemengen als auch die spätere Verwendung des Getreides. Die Körner sind erntereif, wenn sie hart sind und eine Feuchtigkeit von unter 14,5 Prozent aufweisen. Die meisten Sorten haben eine Erntezeit, die zwischen der Erntezeit von Roggen und Weizen liegt. Das Getreide wird hauptsächlich als Futtergetreide vermarktet, vor allem in der Schweine- und Geflügelmast. Ein Teil der Ernte wird als Ganzpflanzensilage für Biogasanlagen verwendet. Aufgrund der Backeigenschaften wird Triticale-Mehl meist nur in Mischungen mit Weizen oder Roggen für Backwaren eingesetzt.

Vorteile und Herausforderungen von Triticale

  • Kombination der hohen Ertragsfähigkeit und Kornqualität von Weizen mit der Robustheit und Anspruchslosigkeit von Roggen
  • Hoher Eiweiß- und Lysinanteil, ideal für die Tierfütterung
  • Gute Winterhärte und Anpassungsfähigkeit an verschiedene Standorte
  • Nutzungsmöglichkeiten in Bioenergieproduktion (Bioethanol, Biogas)
  • Pflanzenschutzaufwand ähnlich wie bei Weizen durch Anpassung der Schaderreger
  • Eingeschränkte Backeigenschaften, weshalb es in der menschlichen Ernährung weniger verbreitet ist

Zukunftsperspektiven und Züchtung

Die Züchtung von Triticale konzentriert sich zunehmend auf die Verbesserung der Kornqualität, Ertragsstabilität und Resistenzen gegenüber Krankheiten. Neue Sorten mit höherem Nährstoffgehalt und besserer Anpassung an ökologische Anbaubedingungen werden entwickelt. Damit spielt das Getreide eine immer wichtigere Rolle in der nachhaltigen Landwirtschaft und Futterversorgung.

Liste der wichtigsten Eigenschaften von Triticale:

  • Kreuzung aus Weizen (Triticum aestivum) und Roggen (Secale cereale)
  • Gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae)
  • Hoher Eiweißgehalt (12-15%) und Lysinanteil
  • Gute Winterhärte und Anspruchslosigkeit gegenüber Böden und Klima
  • Aussaat: Wintertriticale im Herbst, Sommertriticale im Frühjahr
  • Hauptsächliche Nutzung als Futtergetreide, besonders in der Schweinemast
  • Eignung für Bioenergieproduktion (Bioethanol, Biogas)
  • Pflanzenschutzaufwand ähnlich wie bei Weizen, inkl. Bekämpfung von Gelbrost und Septoria
  • Erntezeit zwischen Roggen und Weizen
  • Backeigenschaften für menschliche Ernährung eingeschränkt, meist in Mischungen verwendet

Diese umfassende Übersicht zeigt die Vielseitigkeit und Bedeutung von Triticale in der modernen Landwirtschaft, sowohl im Bereich der Tierfütterung als auch bei der nachhaltigen Energiegewinnung.

Bedeutung für die Landwirtschaft

Triticalefeld

Diese Getreideart hat sich in den letzten Jahrzehnten als wichtige Kulturpflanze etabliert, die vor allem in Regionen mit weniger optimalen Boden- und Klimabedingungen ihre Stärken ausspielt. Durch die Kombination der positiven Eigenschaften von zwei unterschiedlichen Getreidearten gelingt es, sowohl hohe Erträge als auch eine gute Widerstandsfähigkeit gegenüber widrigen Umweltfaktoren zu erzielen. Dies macht die Pflanze besonders attraktiv für Landwirte, die auf nachhaltige und ertragreiche Anbaumethoden setzen möchten.

Herausforderungen im Anbau

Trotz ihrer Robustheit ist die Kultur nicht vollkommen frei von Problemen. Die zunehmende Anpassung von Pilzkrankheiten und anderen Schaderregern erfordert einen vergleichbaren Pflanzenschutzaufwand wie bei anderen Getreidearten. Insbesondere Krankheiten wie Gelbrost und Septoria tritici können die Erträge beeinträchtigen, weshalb der Einsatz von Fungiziden und Wachstumsreglern mittlerweile zum Standard gehört. Auch die richtige Düngung und Aussaatzeit spielen eine entscheidende Rolle, um das volle Ertragspotential auszuschöpfen und gleichzeitig die Pflanzen gesund zu halten.

Ökologische Vorteile und Nachhaltigkeit

Die Pflanze punktet durch ihre Anspruchslosigkeit gegenüber Böden und Klima. Sie benötigt weniger Stickstoffdünger als viele andere Getreidearten, was zu einer geringeren Umweltbelastung führt. Zudem trägt das dichte Wurzelsystem dazu bei, Nährstoffe besser aufzunehmen und Bodenerosion zu verhindern. Diese Eigenschaften machen sie zu einer geeigneten Kultur für den ökologischen Landbau und für nachhaltige Fruchtfolgen, die auf eine langfristige Bodengesundheit abzielen.

Einsatz in der Tierfütterung

Der hohe Gehalt an hochwertigem Eiweiß und essentiellen Aminosäuren macht das Getreide besonders wertvoll für die Fütterung von Nutztieren. Es wird vor allem in der Schweine- und Geflügelmast eingesetzt, da es eine kostengünstige und nährstoffreiche Alternative zu anderen Futtermitteln darstellt. Die gute Verdaulichkeit und das ausgewogene Nährstoffprofil unterstützen eine gesunde Tierentwicklung und tragen zu einer effizienten Produktion bei.

Potenziale in der Bioenergiegewinnung

Neben der Nutzung als Futterkorn gewinnt die Kultur zunehmend an Bedeutung als Rohstoff für die Erzeugung erneuerbarer Energien. Der hohe Stärkegehalt und die ausgeprägte Enzymaktivität machen sie besonders geeignet für die Herstellung von Bioethanol. Zudem wird ein erheblicher Anteil der Ernte als Ganzpflanzensilage in Biogasanlagen verwendet. Diese vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten tragen dazu bei, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren und die Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten.

Zukunftsperspektiven

Die Züchtung neuer Sorten konzentriert sich auf die Verbesserung der Kornqualität, die Erhöhung der Ertragsstabilität und die Entwicklung von Resistenzen gegen Krankheiten und Umweltstress. Fortschritte in der Pflanzenzüchtung ermöglichen es, die Vorteile weiter auszubauen und die Kultur noch besser an verschiedene Anbaubedingungen anzupassen. Damit wird sie auch künftig eine wichtige Rolle in der nachhaltigen Landwirtschaft und der globalen Ernährungssicherung spielen.

Eigenschaften und Vorteile der Getreidekreuzung

Die Kreuzung aus Weizen und Roggen vereint die positiven Eigenschaften beider Elternpflanzen. So profitieren Landwirte von einer Kombination aus hoher Ertragsfähigkeit, guter Kornqualität und einer robusten Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Umweltbedingungen. Besonders hervorzuheben ist die Winterhärte, die den Anbau in kälteren Regionen ermöglicht und eine späte Aussaat begünstigt. Diese Flexibilität bei der Aussaatzeit trägt zudem dazu bei, den Unkrautdruck auf den Feldern zu reduzieren.

Nutzung in der Landwirtschaft und Tierfütterung

Das Getreide wird vor allem als hochwertiges Körnerfutter geschätzt. Es zeichnet sich durch einen hohen Eiweiß- und Lysinanteil aus, was es besonders wertvoll für die Fütterung von Schweinen und Geflügel macht. Die Aminosäurenzusammensetzung ist vergleichbar mit der von Weizen, wodurch es eine kostengünstige Alternative zu anderen Futtermitteln darstellt. Neben der Nutzung als Futterkorn gewinnt die Pflanze auch als Rohstoff für die Bioenergieproduktion zunehmend an Bedeutung.

Bedeutung für nachhaltige Energiegewinnung

Aufgrund seines hohen Stärkegehalts und der ausgeprägten Enzymaktivität eignet sich die Pflanze hervorragend für die Herstellung von Bioethanol. Zudem wird ein erheblicher Anteil der Ernte als Ganzpflanzensilage in Biogasanlagen verwendet, wodurch sie einen wichtigen Beitrag zur Erzeugung erneuerbarer Energien leistet. Einige Sorten liefern zudem hohe Biomasseerträge, was die Nutzung für Biogas weiter verbessert.

Herausforderungen im Pflanzenschutz

Obwohl die Kultur ursprünglich als widerstandsfähig galt, haben sich inzwischen verschiedene Schaderreger wie Gelbrost und Septoria angepasst. Der Pflanzenschutzaufwand entspricht mittlerweile dem von Weizen, weshalb der Einsatz von Fungiziden und Wachstumsreglern zum Standard in der konventionellen Landwirtschaft gehört. Besonders wichtig ist die Bekämpfung von Mutterkorn, da dieser Pilz hoch toxisch ist und die Qualität der Ernte beeinträchtigen kann.

Nährwerttabelle

ø NährwertBrennwertKalorienEiweißKohlenhydrateFett
pro 100g1406 kJ336 kcal13,09 g72,13 g2,09 g

Triticale – ein sehr neues Getreide

Fazit

Triticale ist eine vielseitige Getreideart, die die Vorteile von Weizen und Roggen in sich vereint. Mit seiner hohen Anspruchslosigkeit, guten Winterhärte und robusten Eigenschaften eignet es sich besonders für Standorte mit weniger optimalen Böden und klimatischen Bedingungen. Der Anbau von Sommer- und Winter-Triticale bietet Flexibilität, wobei Wintertriticale in Deutschland dominierend ist. Das Getreide überzeugt durch hohe Ertragsfähigkeit und gute Kornqualität, weshalb es vor allem als hochwertiges Körnerfutter, insbesondere in der Schweinemast, genutzt wird.

Darüber hinaus gewinnt es zunehmend an Bedeutung in der Bioenergieproduktion und findet auch in der menschlichen Ernährung Verwendung, wenn auch in geringerem Umfang. Die stetige Züchtung neuer Sorten verbessert die Qualität und Resistenzen weiter, sodass Triticale eine wichtige Rolle in der nachhaltigen Landwirtschaft und Futterversorgung einnimmt.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

  1. Was ist Triticale?

    Triticale ist eine Kreuzung aus Weizen (Triticum aestivum) und Roggen (Secale cereale). Es ist eine Getreideart, die die positiven Eigenschaften beider Elternpflanzen kombiniert.

  2. Welche Triticale-Sorten gibt es?

    Man unterscheidet hauptsächlich zwischen Sommertriticale, das vor allem in tropischen Regionen angebaut wird, und Wintertriticale, das in gemäßigten Zonen wie Deutschland verbreitet ist. Innerhalb dieser Gruppen gibt es verschiedene Sorten mit unterschiedlichen Merkmalen bezüglich Wuchstyp, Halmlänge und Ährenstruktur.

  3. Wofür wird Triticale verwendet?

    Triticale wird hauptsächlich als hochwertiges Körnerfutter in der Tiermast, insbesondere in der Schweinemast, eingesetzt. Es wird aber auch für die menschliche Ernährung, zur Herstellung von Backwaren und als Rohstoff für Bioenergie genutzt.

  4. Wie erfolgt der Anbau von Triticale?

    Die Aussaat von Wintertriticale erfolgt meist im Herbst, Sommertriticale im Frühjahr. Das Getreide ist anspruchslos gegenüber Boden- und Klimabedingungen, bevorzugt jedoch tiefgründige Böden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5.

  5. Welche Vorteile bietet Triticale gegenüber Weizen und Roggen?

    Triticale kombiniert die hohe Ertragsfähigkeit und Kornqualität des Weizens mit der Robustheit und Anspruchslosigkeit des Roggens. Es ist besonders widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und hat ein intensives Wurzelwerk, das Nährstoffe effizienter erschließt.

  6. Welche Rolle spielt Triticale in der Bioenergie?

    Dank seines hohen Stärkegehalts und der guten Enzymaktivität eignet sich Triticale hervorragend für die Herstellung von Bioethanol und Biogas, was es zu einem wichtigen Energieträger in der nachhaltigen Landwirtschaft macht.

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