Roggen Getreidearten

Sommerroggen

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Sommerroggen benötigt einen lockeren und trockenen Boden, um schnell austreiben zu können. Er eignet sich perfekt für ökologische Anbauverfahren. Die Aussaat erfolgt im zeitigen Frühling, um reichlich Ertrag bringen zu können. Im Gegensatz zu Winterroggen verfügt Sommerroggen über weniger und wesentlich kleinere Körner.

Was ist Sommerroggen?

In Mitteleuropa findet man auf den Feldern meist Winter-Roggen, denn dieser verträgt die in diesen Breitengraden üblichen, besonders feuchten und kühlen Anfangsmonate des Jahres und die lange Frühjahrstrockenheit wesentlich besser. Der Sommerroggen ist auch weitaus nicht so mehlig wie Winterroggen, weshalb in den meisten Fällen eher das Wintergetreide angebaut wird, da dieses ertragreicher ist. Bei dem Mehl und auch den Körnern beider Getreidesorten findet man, bis auf die Größe der einzelnen Getreidekörner, keinen Unterschied. Beide haben den gleichen Geschmack und die gleichen Verarbeitungs-Eigenschaften sowie Nährstoffe.

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Der Anbau von Sommerroggen

Sommerroggen findet man in Mitteleuropa fast ausschließlich in höheren Gebirgslagen und Zonen mit extremer Kälte. Das Sommergetreide liebt einen besonders humusreichen, sandigen Lehmboden. Nur dort, wo ein Winterweizen-Anbau aufgrund des Klimas oder der Bodenbeschaffenheit nicht in Frage kommt, ist der Anbau von Sommerroggen sinnvoll. Die Saatfurchen werden meist bereits vor dem Winter vorbereitet, da der Boden zu einem späteren Zeitpunkt gefroren und nicht mehr zu bearbeiten ist. Im Frühjahr findet dann die Aussaat statt und die Furchen müssen nur noch verengt werden. In Deutschland erfolgt die Ernte je nach Reife und Wetterlage etwa ab Mitte Juli bis Ende August.

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Verwendung von Roggen

Heute wird Roggen hauptsächlich als Brotgetreide für Roggen-, Roggenvollkorn- und Roggenmischbrote eingesetzt. Teilweise werden auch herzhafte Teigwaren aus Roggengrieß hergestellt. Ein reiner Roggenmehl-Teig muss zunächst gesäuert werden, um ihn zu einem verkaufsfähigen Produkt werden zu lassen, denn ohne Säuerung wäre der hohe Vitamin- und Mineralstoffgehalt für den Menschen nicht verwertbar. Das roggeneigene Phytin bindet diese Nährstoffe komplex. Je feiner das Schrot gemahlen und je länger die Einweichzeit, umso mehr wird das Phytin abgebaut und je mehr wichtige Stoffe freigegeben. Das bekannteste reine Roggenbrot ist wohl das westfälische Schwarzbrot mit der Bezeichnung Pumpernickel. Dieser wird nicht aus Roggenmehl, sondern aus Roggenschrot hergestellt und eher gedämpft statt gebacken.

Enthaltene Nährstoffe

Allgemein kann Roggen ein wichtiges Nahrungsmittel für eine ausgewogene Ernährung sein, denn es enthält einen vergleichsweise hohen Anteil an der wichtigen Aminosäure Lysin. Durch seinen geringen glykämischen Index steigt der Blutzuckerspiegel und damit die Insulinproduktion nicht rasant an und fällt auch nur langsam wieder ab. Roggenprodukte sättigen besser als beispielsweise Weizenprodukte. Der Zucker wird nur langsam aber stetig freigesetzt, was zur Folge hat, dass dem Körper die Energie über einen längeren Zeitraum zur Verfügung steht. Die Ballaststoffe im Roggen sind leicht zerlegbar und senken den Glukose- und Cholesterinspiegel im Blut. Roggen zählt als typischer Lieferant für Vitamine und für die Mineralstoffe Kalium, Magnesium, Eisen, Zink sowie Folsäure. Weiterhin sind hohe Anteile an Pentosanen enthalten, die in der ausgewogenen Ernährungsweise insbesondere als Ballaststoffe von Bedeutung sind.

Nährwerttabelle

ø NährwertBrennwertKalorienEiweißKohlenhydrateFett
pro 100g1244 kJ293 kcal8,8 g60,7 g1,7 g

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