Bereits vor 10.000 Jahren wurde Einkorn in Kleinasien angebaut, und unsere Vorfahren schätzten es lange Zeit als wertvollen Energielieferanten. Diese Urform des Weizens gelangte vor 5.000 Jahren über die Alpen nach Europa. Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde es noch vereinzelt angebaut. Später wich es dem wesentlich ertragreicheren Weizen. Heute weiß man, dass das Urgetreide wesentlich nährstoffreicher ist, als die über Jahrzehnte hinweg immer neu gekreuzten und gezüchteten Weizensorten. Deshalb bauen es Bio-Landwirte wieder häufiger an, denn die Nachfrage steigt.
Die Wiederentdeckung von Einkorn

Wiederentdeckt wurde Einkorn (Triticum monococcum) im ökologischen Landbau, weil es sich als anspruchslose Kulturpflanze mit Gründüngung begnügt, wobei der Name Einkorn auf die Besonderheit der Ähre mit nur einem Korn pro Spindel zurückgeht. Landwirte spielen eine entscheidende Rolle bei der Wiederentdeckung und dem nachhaltigen Anbau, indem sie sich für die Rückführung alter Getreidesorten und ökologische Anbaumethoden engagieren. Hierdurch kann man auf künstliche Düngemittel verzichten. Seine Resistenz gegen viele Getreide-Krankheiten und Schädlinge ist bei Biobauern sehr willkommen.
Es handelt sich um ein Spelzgetreide, welches vor der Weiterverarbeitung entspelzt werden muss. Die Erträge fallen magerer aus als bei anderen Getreidesorten. Dies war wohl auch Grund, um in Vergessenheit zu geraten, denn erst durch die Bio- und Öko-Bewegung wurde man wieder vermehrt auf das besonders robuste Getreide aufmerksam. Heute hat es einen festen Platz in der gesunden Ernährung gefunden und viele Verbraucher greifen zu Einkorn-Produkten.
Seit Jahrtausenden ist Einkorn ein wichtiges Nahrungsmittel für die Menschheit und diente bereits unseren Vorfahren als wertvolle Ernährungsquelle.
Gesund und munter mit Einkorn

Im Bio Einkorn finden sich bis zu 50 Prozent mehr hochwertige Proteine als in Weizen. Damit unterstützt es das Nervensystem und es sorgt für ein lang anhaltendes Gefühl der Sättigung. Der Carotin-Gehalt liegt im Vergleich zu Weizen zwei bis vier Mal höher, was sich positiv auf die Sehkraft und auf das Immunsystem auswirkt. Auch Mineralstoffe und Spurenelemente wie Magnesium, Zink, Eisen, Kupfer und Mangan sind im Einkorn in deutlich höherer Konzentration als in Reis oder Weizen enthalten. Mit seinem hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren unterstützt das Getreide eine gesunde Ernährungsweise.
Wie jedes andere Vollkorn-Getreide senkt das Korn das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht, Diabetes und Krebserkrankungen. Dabei ist das Korn leicht verdaulich und als Schonkost geeignet. In Absprache mit dem Arzt kann es eine Alternative für Weizenallergiker sein. Da das Urkorn Gluten enthält, eignet es sich nicht für Personen, die an Zöliakie erkrankt sind.
Verwendung in der Küche
Das leicht nussige und süßliche Aroma des Getreides macht es zu einem besonderen Genuss und verleiht Einkorn einen feinen, charakteristischen Geschmack, der viele Gerichte bereichert. Aus seinem feinen, gelblichen Mehl stellt man Teig- und Backwaren aller Art her und auch Suppen sowie Soßen kann man damit binden. Besonders für die Zubereitung von Gebäck wie Kuchen, Plätzchen oder Mürbteigen eignet sich Einkornmehl hervorragend und sorgt für köstliche Backkreationen. Ein nahrhafter Frühstücksbrei aus Einkorn-Gries ist besonders bekömmlich und er sättigt lange Zeit.
Bringt man das ganze Korn zum Keimen, wird es zur hochwertigen Beigabe in Salaten. Das Urkorn ist sehr vielseitig, denn es lässt sich problemlos zu köstlichen Speisen verarbeiten. Die gelbe Farbe ist auf den hohen Beta-Carotin-Gehalt zurückzuführen, der auch ein Qualitätsmerkmal darstellt.
Produkte aus Einkorn
Seit seiner Wiederentdeckung erlebt das Ur-Getreide eine wahre Renaissance und es wird nach und nach immer beliebter. Heute findet man im Handel wieder gehäuft Teigwaren, Brote und sogar Einkornbiere. Sie sind wie Einkornmehl und das ganze Korn in Naturkostläden, Bio-Shops, Reformhäusern und im Internet erhältlich. Die wachsende Beliebtheit ist auch darauf zurückzuführen, dass Verbraucher, Bäcker und Landwirte zunehmend die besonderen Eigenschaften und den Wert dieser Getreideart schätzen.
Das Urgetreide ist erhältlich in Form von
- vollem Korn
- Grieß
- Bieren
- Brot
- gewalzten Flocken
- poliertem Reis
- Vollkornmehl
- Nudeln
- Saaten
Nährwerttabelle
| ø Nährwert | Brennwert | Kalorien | Eiweiß | Kohlenhydrate | Fett |
|---|---|---|---|---|---|
| pro 100g | 1361 kJ | 325 kcal | 12,4 g | 60,6 g | 3,3 g |
Die Geschichte und Bedeutung von Einkorn
Einkorn, wissenschaftlich als Triticum monococcum bezeichnet, zählt zu den ältesten kultivierten Getreidearten der Menschheit. Bereits vor etwa 10.000 Jahren wurde es im Gebiet des fruchtbaren Halbmondes, zwischen Euphrat und Tigris, angebaut. Schon in der Steinzeit diente es als wichtige Nahrungsquelle für die Menschen. Ursprünglich stammt es aus den Regionen des fruchtbaren Halbmonds und verbreitete sich im Laufe der Geschichte in verschiedene Regionen Europas. Diese Urform des Weizens war eine wichtige Nahrungsquelle für unsere Vorfahren und spielte eine bedeutende Rolle in der Entwicklung der Landwirtschaft und der sesshaften Lebensweise. Die berühmte Gletschermumie Ötzi trug Einkornkörner bei sich, was die lange Geschichte und Bedeutung dieses Getreides unterstreicht.
Im Gegensatz zu modernen Weizensorten hat Einkorn eine einfachere genetische Struktur, was sich positiv auf seine Verträglichkeit auswirken kann. Zu den Besonderheiten zählen sein nussiger Geschmack, der hohe Nährstoffgehalt und seine Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Umweltbelastungen. Nach einer Phase des Vergessens erlebt Einkorn heute ein Comeback, vor allem im ökologischen Landbau und bei gesundheitsbewussten Verbrauchern. Seine Bedeutung als nährstoffreiches und robustes Urgetreide wächst stetig.
Anbau von Einkorn: Anspruchslos und widerstandsfähig
Der Anbau von Einkorn zeichnet sich durch seine Anspruchslosigkeit aus. Das Getreide wächst auch auf nährstoffärmeren Böden und benötigt keine oder nur sehr geringe Mengen an Düngemitteln. Zudem ist das Getreide resistent gegen viele Schädlinge und Krankheiten, was den Einsatz von Pestiziden überflüssig macht. Diese Eigenschaften machen Einkorn besonders für den Bio-Anbau interessant.
Die Ähren des Einkorns tragen pro Spindel nur ein Korn, was ihm seinen Namen gibt („ein Korn“). Die Halme können bis zu 1,5 Meter hoch werden und sind relativ robust, obwohl sie gelegentlich zur Lagerbildung neigen, wenn sie zu lang wachsen. Die Ernte erfolgt meist im Spätsommer, danach müssen die Körner vorsichtig von ihren Spelzen befreit werden, da Einkorn ein Spelzgetreide ist.
Sortenvielfalt und Qualität von Einkorn
Es gibt verschiedene Sorten von Einkorn, die sich in ihrer Farbe, Körnergröße und Anbaueigenschaften unterscheiden. Die Farbe der Körner variiert von hellgelb bis goldgelb, was vor allem auf den hohen Gehalt an Beta-Carotin zurückzuführen ist. Diese natürliche Färbung ist ein Qualitätsmerkmal und unterscheidet sich deutlich von herkömmlichem Weizen.
Die Qualität des Einkorns hängt auch von der Anbauregion, dem Klima und der Verarbeitung ab. In Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich wird das Getreide zunehmend angebaut. Die Verarbeitung erfordert besondere Sorgfalt, da die Spelzen vor der Weiterverarbeitung entfernt werden müssen, um die Keimfähigkeit der Körner zu erhalten.
Nährstoffe und gesundheitliche Vorteile
Einkorn ist besonders reich an hochwertigen Proteinen, Mineralstoffen und Vitaminen. Es enthält bis zu 50 Prozent mehr Proteine als herkömmlicher Weizen und ist eine wertvolle Quelle für Magnesium, Zink, Eisen und Kupfer. Besonders hervorzuheben ist der hohe Gehalt an Beta-Carotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird und antioxidative Eigenschaften besitzt. Auch Vitamin E und andere Antioxidantien wie Lutein und Zeaxanthin sind in Einkorn enthalten und unterstützen die Gesundheit der Augen sowie das Immunsystem.
Aufgrund seiner einfacheren Proteinstruktur enthält Einkorn weniger allergene Proteine wie Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATIs), was es für manche Menschen besser verträglich macht als moderner Weizen. Dennoch enthält es Gluten und ist daher nicht für Zöliakie-Betroffene geeignet.
Verwendung in der Küche: Vielseitig und schmackhaft
Das leicht nussige und süßliche Aroma von Einkorn macht es zu einer beliebten Zutat in der Küche. Einkornmehl eignet sich hervorragend zum Backen von Broten, Kuchen, Muffins und anderen Backwaren. Die Backzeit für ein Einkornbrot liegt im Mittel bei etwa 45 Minuten. Aufgrund seiner Backeigenschaften wird es oft mit anderen Mehlen gemischt, um die Teigstruktur zu verbessern. Auch für Pfannkuchen, Waffeln und Kekse ist Mehl eine gute Wahl. Es wird jedoch empfohlen, das Mehl als Beimischung zu verwenden, da es so die besten Backergebnisse liefert.
Neben Mehl sind auch Einkornflocken, Grieß und ganze Körner erhältlich. Diese können für Müsli, Porridge, Suppen, Saucen oder als Beilage verwendet werden. Gekeimtes Korn ist eine nährstoffreiche Ergänzung für Salate und Buddha Bowls. Einkornnudeln und sogar Bier sind weitere Produkte, die zunehmend auf dem Markt zu finden sind. Besonders beliebt ist auch die Zubereitung von Pasta, die durch ihren nussigen Geschmack und ihre gelbliche Farbe überzeugt.
Beliebte Einkornprodukte im Überblick
- Vollkornmehl
- Grieß
- Ganze Körner
- Flocken
- Brot und Backmischungen
- Nudeln
- Bier
- Gekeimt als Salatzutat
Verarbeitung und Lagerung
Die Verarbeitung von Einkorn erfordert ein besonderes Verfahren, da die Körner von einer festen Spelzhülle umgeben sind. Nach der Ernte erfolgt das Entspelzen meist mechanisch, wobei auf eine schonende Behandlung geachtet wird, um Beschädigungen der Körner zu vermeiden. Das Mahlen ergibt ein gelblich gefärbtes Mehl, das aufgrund des hohen Beta-Carotin-Gehalts eine charakteristische Farbe besitzt. Allerdings hat Einkorn im Vergleich zu modernem Weizen eine geringere Ertragsrate, was es für den Anbau weniger wirtschaftlich macht.
Einkornprodukte sollten kühl, trocken und lichtgeschützt gelagert werden, um die Haltbarkeit zu gewährleisten. Ganze Körner können bei richtiger Lagerung über ein Jahr haltbar sein, während Mehl und Flocken schneller verbraucht werden sollten.
Einkorn im Vergleich zu anderen Urgetreiden

Einkorn steht in enger Verwandtschaft zu anderen Urgetreiden wie Emmer (Triticum dicoccum) und Dinkel. Während Emmer und Dinkel heute ebenfalls wieder an Bedeutung gewinnen, zeichnet sich das Getreide durch seine besonders einfache genetische Struktur und seine Robustheit aus. Emmer ist ertragreicher, während Einkorn besonders nährstoffreich ist.
Nährstoffvergleich von Einkorn, Weizen und Emmer (pro 100 g)
| Nährstoff | Einkorn | Weizen | Emmer |
|---|---|---|---|
| Energie (kcal) | 320 | 340 | 330 |
| Eiweiß (g) | 16 | 13 | 15 |
| Fett (g) | 2,6 | 2,0 | 2,4 |
| Ballaststoffe (g) | 7,8 | 6,0 | 7,0 |
| Beta-Carotin (mg) | 2,2 | 0,5 | 1,0 |
| Magnesium (mg) | 130 | 110 | 120 |
| Zink (mg) | 4,5 | 3,5 | 4,0 |
| Eisen (mg) | 4,0 | 3,0 | 3,5 |
| Vitamin E (mg) | 2,0 | 1,0 | 1,5 |
Allergien und Unverträglichkeiten bei Einkorn
Einkorn (Triticum monococcum) nimmt als eine der ältesten Getreidesorten der Menschheit eine besondere Stellung unter den Urgetreiden ein. Seine einzigartigen Eigenschaften machen es für viele Menschen zu einer interessanten Alternative zu modernem Weizen. Besonders im Hinblick auf Allergien und Unverträglichkeiten bietet Einkorn einige Vorteile: Die Eiweißstruktur ist deutlich einfacher aufgebaut als die von herkömmlichem Weizen (Triticum aestivum). Dadurch enthält das Korn weniger der Proteine, die häufig allergische Reaktionen auslösen, wie etwa die sogenannten Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATIs).
Viele Menschen, die auf modernen Weizen empfindlich reagieren, berichten von einer besseren Verträglichkeit bei Produkten aus Einkorn. Das liegt unter anderem daran, dass die ursprüngliche Getreidesorte weniger komplexe und potenziell problematische Eiweißverbindungen aufweist. Dennoch ist zu beachten, dass auch es Gluten enthält – wenn auch in einer anderen Zusammensetzung als bei modernen Weizensorten. Für Menschen mit Zöliakie ist Einkorn daher keine geeignete Alternative.
Wer jedoch auf der Suche nach einer bekömmlichen Getreideart mit besonderen Eigenschaften ist, findet in Einkorn eine wertvolle Option. Die lange Geschichte dieses Urgetreides und seine wachsende Bedeutung in der modernen Ernährung zeigen, dass alte Getreidesorten wie Triticum monococcum auch heute noch einen festen Platz auf dem Speiseplan vieler Menschen verdienen.
Lieferzeit und Verfügbarkeit
Einkornprodukte sind heute in vielen Bioläden, Reformhäusern und online erhältlich. Die Lieferzeiten können je nach Anbieter variieren, sind jedoch meist kurz, da viele Händler regionale Produkte bevorzugen. Beim Onlinekauf lohnt sich ein Blick auf den Warenkorb und die Verfügbarkeit, um die beste Qualität und Frische zu gewährleisten.
Einkorn als wertvolles Urgetreide für die moderne Ernährung
Einkorn ist mehr als nur ein historisches Getreide. Es verbindet eine jahrtausendealte Tradition mit modernen Anforderungen an Nachhaltigkeit, Qualität und Gesundheit. Seine besondere Nährstoffzusammensetzung, die einfache Anbauweise und die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten machen es zu einer hervorragenden Wahl für alle, die Wert auf natürliche und nährstoffreiche Lebensmittel legen. Ob als Mehl, Korn, Grieß oder in Form von Backwaren und Pasta – Einkorn bereichert die Küche und unterstützt eine bewusste Ernährung.
Einkorn als wertvolles Urgetreide für die moderne Ernährung
Einkorn ist mehr als nur ein historisches Getreide. Es verbindet eine jahrtausendealte Tradition mit modernen Anforderungen an Nachhaltigkeit, Qualität und Gesundheit. Seine besondere Nährstoffzusammensetzung, die einfache Anbauweise und die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten machen das Getreide zu einer hervorragenden Wahl für alle, die Wert auf natürliche und nährstoffreiche Lebensmittel legen. Ob als Mehl, Korn, Grieß oder in Form von Backwaren und Pasta – Einkorn bereichert die Küche und unterstützt eine bewusste Ernährung.
Vielfältige Verwendungsmöglichkeiten in der Küche
Das Urgetreide mit der charakteristischen goldgelben Farbe eignet sich hervorragend für die Zubereitung zahlreicher Gerichte. Sein nussig-süßliches Aroma bereichert sowohl süße als auch herzhafte Speisen. Besonders beliebt ist das Mehl dieser Getreidesorte zum Backen von Brot, Kuchen, Muffins und Plätzchen. Es verleiht den Backwaren eine feine, natürliche Süße und eine angenehme Textur. Aufgrund der etwas weicheren Teigeigenschaft wird empfohlen, das Mehl mit anderen Getreidemehlen zu mischen, um eine bessere Teigstruktur zu erzielen.
Neben Backwaren lassen sich aus dem Getreide auch Nudeln herstellen, die durch ihren besonderen Geschmack und die gelbliche Farbe überzeugen. Ebenso findet es Verwendung in Form von Grieß oder Flocken, die sich ideal für Müslis, Porridge oder als Bindemittel in Suppen und Saucen eignen. Gekeimte Körner sind eine nährstoffreiche Ergänzung für Salate oder Bowls und bringen eine frische, knackige Komponente in die Gerichte.
Anbau und ökologische Bedeutung
Diese robuste Getreideart gedeiht auch auf nährstoffärmeren Böden und benötigt kaum chemische Pflanzenschutzmittel oder Düngemittel. Ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen macht sie besonders attraktiv für den ökologischen Landbau. Die Pflanze wächst mit langen, stabilen Halmen, die jedoch gelegentlich zur Lagerbildung neigen können. Die Ernte erfolgt meist im Spätsommer, wobei die Körner von einer festen Schutzhülle umgeben sind, die vor Umwelteinflüssen schützt und eine schonende Verarbeitung erfordert.
Der nachhaltige Anbau fördert die Biodiversität und schont die Böden, da keine intensiven Eingriffe nötig sind. Landwirte, die sich für den Anbau dieser Getreideart entscheiden, leisten somit einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz und zur Erhaltung traditioneller Kulturpflanzen.
Historische Bedeutung und kultureller Hintergrund
Die Geschichte dieses Getreides reicht weit zurück in die Anfänge der Landwirtschaft. Bereits vor etwa 10.000 Jahren wurde es im fruchtbaren Halbmond zwischen Euphrat und Tigris kultiviert und war ein Grundnahrungsmittel für die frühen Ackerbaugesellschaften. Archäologische Funde, wie die berühmte Gletschermumie Ötzi, belegen die lange Tradition und Bedeutung in der Ernährung unserer Vorfahren.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde diese Getreideart in vielen Regionen Europas angebaut, verlor jedoch mit der Einführung ertragreicherer Sorten an Bedeutung. In den letzten Jahrzehnten erlebt sie ein Comeback, vor allem durch das steigende Interesse an nachhaltiger Landwirtschaft und gesunder Ernährung.
Nährstoffprofil und gesundheitliche Vorteile
Die Körner zeichnen sich durch einen hohen Gehalt an wertvollen Proteinen aus, die bis zu 50 Prozent mehr umfassen als bei modernen Weizensorten. Diese Proteine unterstützen das Nervensystem und tragen zu einem langanhaltenden Sättigungsgefühl bei. Zudem ist das Getreide reich an Mineralstoffen wie Magnesium, Zink, Eisen, Kupfer und Mangan, die wichtige Funktionen im Körper erfüllen.
Besonders hervorzuheben ist der hohe Anteil an Carotinoiden, insbesondere Beta-Carotin, das im Körper in Vitamin A umgewandelt wird und antioxidative Eigenschaften besitzt. Diese unterstützen die Sehkraft und stärken das Immunsystem. Weitere enthaltene Antioxidantien wie Lutein und Zeaxanthin fördern die Gesundheit der Augen und können entzündungshemmend wirken.
Aufgrund der einfacheren Proteinstruktur enthält das Getreide weniger allergene Proteine wie Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATIs), was es für manche Menschen besser verträglich macht als herkömmlicher Weizen. Dennoch ist es nicht glutenfrei und daher für Zöliakie-Betroffene ungeeignet.
Sortenvielfalt und Qualitätsmerkmale
Es existieren verschiedene Sorten, die sich in Farbe, Körnergröße und Anbaueigenschaften unterscheiden. Die Farbpalette reicht von hellgelb bis zu einem intensiven Goldton, der auf den hohen Gehalt an Beta-Carotin zurückzuführen ist. Diese natürliche Färbung gilt als Qualitätsmerkmal und hebt das Getreide von anderen Sorten ab.
Die Qualität wird zudem durch Anbaugebiet, Klima und Verarbeitung beeinflusst. In Ländern wie Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich gewinnt der Anbau zunehmend an Bedeutung. Die schonende Verarbeitung ist wichtig, um die Keimfähigkeit der Körner zu erhalten und die wertvollen Inhaltsstoffe zu bewahren.
Produkte und Verfügbarkeit
Aufgrund der wieder steigenden Nachfrage sind zahlreiche Produkte auf dem Markt erhältlich. Neben dem ganzen Korn finden sich Mehl, Grieß, Flocken, Brot, Nudeln und sogar Bier aus dieser Getreidesorte in Naturkostläden, Bio-Shops, Reformhäusern und Online-Shops. Die Lieferzeiten sind meist kurz, da viele Anbieter auf regionale und frische Produkte setzen.
Die Vielseitigkeit der Produkte ermöglicht eine breite Anwendung in der modernen Küche und bietet Menschen, die Wert auf natürliche und nährstoffreiche Lebensmittel legen, eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Getreidesorten.
Lagerung und Haltbarkeit
Das Getreide und seine Produkte sollten kühl, trocken und lichtgeschützt gelagert werden, um die Frische und Nährstoffe zu erhalten. Ganze Körner sind bei richtiger Lagerung über ein Jahr haltbar, während Mehl und Flocken schneller verbraucht werden sollten, um Qualitätsverluste zu vermeiden.
Ein traditionelles Korn mit Zukunft
Diese alte Getreideart verbindet jahrtausendealte Tradition mit modernen Ansprüchen an Nachhaltigkeit, Gesundheit und Genuss. Durch seine besondere Nährstoffzusammensetzung, die einfache Anbauweise und die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten ist es eine wertvolle Bereicherung für jede ausgewogene Ernährung. Ob als Mehl, Korn, Grieß, in Backwaren, Nudeln oder anderen Produkten – das Korn aus der Steinzeit erlebt heute eine wohlverdiente Renaissance und begeistert immer mehr Menschen mit seinen besonderen Eigenschaften.
Zusammenfassung
Einkorn, auch bekannt als Triticum monococcum, ist eines der ältesten kultivierten Getreidearten der Menschheit und gehört zu den Urgetreiden. Bereits vor etwa 10.000 Jahren wurde es in Kleinasien angebaut und gelangte später nach Europa. Das Getreide zeichnet sich durch seine anspruchslose Anbauweise, seine Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge und Krankheiten sowie seinen hohen Nährstoffgehalt aus. Besonders hervorzuheben sind der hohe Gehalt an Proteinen, Mineralstoffen wie Magnesium, Zink und Eisen sowie die reichhaltigen Carotinoide, die sich positiv auf Sehkraft und Immunsystem auswirken. Einkorn ist vielseitig in der Küche einsetzbar und wird heute wieder vermehrt im ökologischen Landbau angebaut. Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften erlebt das Urgetreide eine Renaissance und ist in verschiedenen Formen wie Mehl, Korn, Grieß, Nudeln und Bier erhältlich.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Einkorn
-
Was ist Einkorn?
Einkorn ist ein Urgetreide (Triticum monococcum), das als eines der ältesten kultivierten Getreide weltweit gilt. Es gehört zur Familie der Süßgräser und zeichnet sich durch nur ein Korn pro Ährenspindel aus.
-
Wie gesund ist Einkorn?
Einkorn enthält mehr hochwertige Proteine, Mineralstoffe und Carotinoide als moderner Weizen. Es unterstützt das Nervensystem, fördert die Sehkraft und stärkt das Immunsystem.
-
Ist Einkorn glutenfrei?
Nein, Einkorn enthält Gluten und ist daher für Menschen mit Zöliakie nicht geeignet.
-
Wie wird Einkorn angebaut?
Das Getreide ist anspruchslos und widerstandsfähig gegenüber Schädlingen. Es wird vor allem im ökologischen Landbau ohne künstliche Düngemittel angebaut.
-
Welche Produkte gibt es aus Einkorn?
Einkorn ist als ganzes Korn, Mehl, Grieß, Flocken, Brot, Nudeln und sogar als Bier erhältlich.
-
Wie schmeckt Einkorn?
Einkorn hat ein leicht nussiges und süßliches Aroma, das sich gut für vielfältige Speisen und Backwaren eignet.
-
Wo kann man Einkorn kaufen?
Einkorn-Produkte sind in Naturkostläden, Bioläden, Reformhäusern sowie online erhältlich.










1 Kommentar