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Kampf um Goldenen Reis

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Goldener Reis – Zulassung auf Eis gelegt

Im Jahr 1999 wurde von einer deutsch-schweizerischen Bio-Techniker-Gruppe der sogenannte Goldene Reis entwickelt, der die Hungersnot und den Vitamin-Mangel in Dritte Welt Ländern bekämpfen und somit tausende Leben retten könnte. Bislang wurde dem Anbau von Goldenem Reis keine Zulassung erteilt und somit darf er noch nirgends auf der Welt angebaut werden. Aufgrund des stetig ansteigenden Bevölkerungswachstums und der landwirtschaftlichen Bedeutung handelt man Indien schon von Beginn an als eines der Länder, das für den Genmais-Anbau in Frage kommen könnte. Nicht zuletzt wegen dem besonders hohen humanitären Potentials. Allerdings wurde die Zulassung zum Anbau sowohl in Indien als auch auf den Philippinen vorerst bis auf das Jahr 2016 verschoben.

So werden, laut der von der Weltgesundheitsorganisation ermittelten Zahlen, bis auf Weiteres weit mehr als eine halbe Million Kinder aufgrund eines Mangels an Vitamin A erblinden, zahlreichen Infektionen ausgesetzt sein und weiterhin unter schlimmen Entwicklungsverzögerungen leiden müssen. Unter Vitamin A-Mangel leiden aber nicht nur die Kleinsten, sondern auch viele Erwachsene. Vor allem in Ländern, deren Hauptnahrungsquelle der Reis ist, sind zahlreiche Menschen davon betroffen. Schon etwa 50 Gramm Goldener Reis täglich könnte diesen Mangel dauerhaft verhindern.

Zahlreiche Kampagnen gegen die Gentechnik, vor allem aus den Reihen von Greenpeace, verhindern die Einführung des Goldenen Reis und seine Zulassung. Aus humanitären Gründen finden nun zahlreiche Gespräche statt, um ein Umdenken in den gegnerischen Umweltaktivistengruppen zu forcieren. Zur Zeit ist es ein wahres Tauziehen, und es wurden sowohl Fütterungsstudien und Feldversuche mit dem gezüchteten Goldener-Reis-Sorten gefordert. Bleibt abzuwarten, wie sich der Zulassungsprozess weiter entwickelt.

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  • Man sollte dazu bemerken, dass der Vitamin-A-Gehalt des „Golden Reis“ bei weitem nicht hoch genug ist, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Viel wirksamer wäre es, den betroffenen Menschen eine ausgewogene Ernährung mit Gemüse zu ermöglichen. Das ist schwierig, da sowohl wirtschaftliche Strukturen geändert als auch überkommene Ernährungsgewohnheiten verändert werden müssen. Eigentlich ist es nicht schwer, sich mit genügend Vitamin A zu versorgen – ganz ohne Gentechnik. Es ist enthalten z.B. in Karotten, Kürbis, Spinat, Ei. Ein Mangel an Vitamin A ist ein Armutsphänomen, kein Mangel an gentechnisch verändertem Reis.