Bei Reispapier handelt es sich um einen vielseitig einsetzbaren Allrounder aus der asiatischen Küche. Das hauchdünne Papier, das auch „Bánh tráng“ genannt wird, besteht aus Reismehl, Salz, Tapiokastärke und etwas Wasser. Es ist die Tapiokastärke, die für das transparente Aussehen der Reisblätter sorgt. Gemeinhin punkten diese mit vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten.
Wie Reispapier hergestellt wird
Das elastische Reispapier, das beispielsweise zum Zubereiten von Sommerrollen verwendet wird, kommt ursprünglich aus Vietnam. Dort wird es in Handarbeit hergestellt. Die Menschen streichen hierbei Teig über den Stoff und spannen diesen über einen Topf mit heißem Wasser. Anschließend wird das gedämpfte Reispapier auf Bambusmatten getrocknet. So erhält es seine spezielle Form. Aufgrund der einfachen Herstellungsweise ist es geübten Personen möglich, mehrere Tausend solcher Reisblätter an nur einem Tag herzustellen. Die fertigen, glutenfreien Reisblätter in getrockneter Form sind in ausgewählten Geschäften erhältlich. Dazu gehören beispielsweise Asialäden oder gut sortierte Supermärkte.
Verwendung von Reispapier
Da das traditionelle Reispapier kaum einen Eigengeschmack hat, lässt es sich vielseitig in der Küche einsetzen. Üblicherweise findet es beispielsweise bei Sommer- oder Frühlingsrollen sowie für Teigtaschen Verwendung. Wichtig ist, die anfangs starren Platten vor der Verarbeitung in Wasser einzuweichen. Anschließend sind die Blätter so weich und biegsam, dass sie problemlos weiterverarbeitet werden können. Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Reispapier mit Öl knusprig zu frittieren. Damit die feuchten Reisblätter nicht zu stark aufweichen, sollten sie lediglich kurz dämpfen und anschließend herausgenommen werden.
Beliebte Gerichte aus Reispapier
- Reispapier findet vor allem in vietnamesischen Speisen wie den Sommerrollen Verwendung. Hierbei werden neben Reispapier Zutaten wie Salat, Fleisch, Fisch oder Tofu in die Sommerrollen eingewickelt. Traditionellerweise isst man die gesunden Rollen kalt und wahlweise mit einem Dip. Die Vietnamesen präferieren hierbei die Hoi Sin Sauce, eine süße Sauce mit lakritzartigem Geschmack.
- Noch bekannter als Sommerrollen sind die Frühlingsrollen. Diese kleinen Teigblätterrollen werden als Vorspeisen angeboten. Gefüllt sind sie mit Gemüse und wahlweise mit Tofu, Fleisch oder Fisch. Im Gegensatz zu den Sommerrollen ist es üblich, Frühlingsrollen kurz in heißem Fett zu frittieren und warm aufzutischen.
- Reispapier eignet sich für Veganer und Menschen mit Allergien als Alternative zu Teig aus Weizen. Insbesondere durch den kaum vorhandenen Eigengeschmack bietet es sich an, Reispapier zum Herstellen von Teigtaschen zu verwenden. Ähnlich wie bei dem Frühlings- und Sommerrollen wird das Reispapier mit individuellen Zutaten eingewickelt und gegart. Je nach Verwendungszweck werden die Teigtaschen als Beilage oder „Hauptgang” mit verschiedenen Dips serviert.
- Neben den hauptsächlichen Verwendungszwecken gibt es moderne Gerichte, die auf Reispapier beruhen. So hat sich in Vietnam eine Art „Reispapier-Pizza“ etabliert. Sie lässt sich etwa mit Schmelzkäse, Frühlingszwiebeln sowie Fleisch oder Fisch belegen.
- Neben den genannten Speisen lässt sich das Reispapier alternativ auch für Süßspeisen nutzen. Gegarter Milchreis lässt sich mit Früchten garnieren und in die Blätter einwickeln. Diese fruchtig-süße Reisspeise lässt sich wahlweise warm oder kalt genießen.
Reispapier aufbewahren
Das Reis-Papier lässt sich in einem getrockneten Zustand über lange Zeit aufbewahren. Wichtig ist hierbei eine luftdichte und fest verschlossene Verpackung. Idealerweise sollte das Reispapier an einem kühlen und trockenen Ort aufbewahrt werden. Eingeweichte Reisblätter wiederum halten sich nicht lange – es ist also ratsam, diese in kurzer Zeit zu verbrauchen.
Eine gesunde Ernährung mit Reispapier
Reispapier kann eine Basis für eine gesunde Ernährungsweise sein. Denn die Blätter sind von Natur aus vegan als auch gluten- und laktosefrei. Wahlweise lassen sich die Blätter folglich beispielsweise bei einer fettarmen Ernährungsweise oder für Diäten verwenden. Eine positive Eigenschaft der Reispapierblätter ist deren geringer Anteil an Kohlenhydraten. Obwohl die Blätter durchaus sättigend wirken, enthalten sie lediglich zehn bis 20 Gramm Kohlenhydrate. Somit eignet sich das Reispapier ebenfalls für eine „Low-Carb“-Ernährungsweise mit wenig Kohlenhydraten.
Schritt für Schritt zum selbst gemachten Reispapier – so wird es zubereitet
Für etwa 20 Blatt Reispapier werden nachfolgende Zutaten benötigt:
- 125 g Reismehl oder Reis
- 750 ml Wasser
- 1 TL Salz
Frisches Reispapier lässt sich leicht selbst in etwa einer Stunde herstellen. Dafür wird entweder fertiges Reismehl oder Reis verwendet. Im Falle, dass Reis genutzt wird, muss dieser in eine Schüssel gefüllt und mit Wasser eingeweicht werden. Anschließend wird der Reis gewaschen, bis das Wasser eine klare Farbe annimmt. Dann kommen das Wasser und der Reis in den Mixer und werden zerkleinert. Nach einer Stunde kann die Mischung nochmals gut durchgerührt werden. Je flüssiger die Mischung ist, desto leichter fällt es, das Papier in dünnen Schichten herzustellen.
Anschließend besteht der nächste Schritt darin, ein wenig Stoff über einen großen Topf zu spannen. Dafür eignet sich ein einfaches Baumwolltuch, in dessen Rand ein Loch sein sollte. Darüber lässt sich das Wasser einfüllen und Dampf entweichen. Sobald das Wasser kocht, kann man die Reismilch auf das Tuch geben und in langsamen Bewegungen nach außen streichen. Nach einer kurzen Einwirkzeit wird die klebrige Masse mit einem Deckel abgedeckt und muss rund eine Minute garen.
Mit einem Pfannenwender lässt sich das Produkt anschließend vom Stoff heben. Damit die Masse nicht anklebt, ist es sinnvoll, sie vorher nass zu machen. Als nächstes wird das Reispapier im Backofen mit der Oberseite nach unten getrocknet. Nach etwa 15 Minuten bei 150 Grad Celsius lässt sich das Papier wieder herausnehmen. Es ist ratsam, die Blätter im Backofen gelegentlich umzudrehen, was etwas Übung erfordert. Beim ersten Mal mag dies nicht gleich gelingen, jedoch hat man irgendwann die für sich beste Technik gefunden.
Tipp: Ein leckerer Snack für zwischendurch sind Reis-Papier Chips, die mit Sonnenblumenöl, Pfeffer und wahlweise anderen Gewürzen verfeinert werden. Dafür das Sonnenblumenöl und das geviertelte ‚Papier‘ in einen Topf geben und für zehn Minuten frittieren. Daraufhin trocknen die Chips einfach auf der Küchenrolle. Bei Bedarf lassen sich diese mit Gewürzen verfeinern. Zu den selbstgemachten Chips passen selbstverständlich auch passende Dips oder Sojasauce.
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